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Zweiradmuseum Jürgenstorf

Zweiradmuseum Jürgenstorf

Alle DDR-Zweiräder in einem Museum!

In Zweiradmuseum Jürgenstorf werden auf einer Fläche von ca. 300 m² über 130 Zweiräder gezeigt. Alle Ausstellungsstücke wurden in der DDR gebaut oder importiert und konnten von den Bürgern gekauft werden. Es sind Fahrzeuge der bekannte Marken wie AWO, Böhmische Motorradwerke, EMW, IFA, IWL, JAWA, MAW, MZ, Panonia, Simson.

Alle Simson-Modelle in einer Ausstellung

Am Südhang des Thüringer Waldes liegt die Stadt Suhl, die eine lange Geschichte im Zweirad- und Autobau hat. So begann bereits im Jahre 1896 die Fahrrad- und im Jahre 1906 die Autoproduktion.
Das Motorradmuseum Jürgenstorf ist sicherlich weltweit das einzige Museum, das alle Modelle der über 40-jährigen Produktionszeit der Marke Simson zeigt.
Präsentiert werden alle 63 Fahrzeugmodelle der 50ccm Klasse, die von 1955 bis 1990 im Fahrzeug und Gerätewerk Suhl und im Fahrzeug und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ Suhl gebaut wurden. Vom Startmodell SR1 aus dem ersten Produktionsmonat (Fahrgestellnummer 324) bis hin zu den letzten /1 Modellen von SR50, S51, S70 und SR80. So verwundert es nicht besonders, dass das Jubiläumsmodell, die 1.000.000te gebaute Simson auch im Museum zu finden ist. Es handelt sich um eine S 561/S70, das am 2. Juni 1987 im in Suhl produziert wurde.

AWO 425 (Renn-AWO)

Nach der Beauftragung der sowjetischen Hauptverwaltung startete im Jahre 1948 die Entwicklungsarbeit an einem Motorrad. Vorgegebene Kenndaten waren: Einzylinder-Viertakt-Motor, 250 ccm, 12 PS, 3l/100 km und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Zwischen 1951 und 1961 wurde das beliebte Motorrad AWO 425 (ab 1956 als Simson 425) etwa 127.00 Mal gebaut, wobei die Ziffer 4 für 4-Takt und die Ziffer 25 für 250 ccm stand. Frühzeitig wurden Motorräder umgebaut, um diese auch für Rennen einzusetzen. Im Museum ist eine von den 15 gebauten AWO 425RS (Renn-AWO) ausgestellt, die von 1953 bis 1956 gebaut wurden. Sie hatte 26 statt der serienmäßigen 14 PS, das Verdichtungsverhältnis wurde erhöht, ein Rennvergaser von BVF und ein Rennmagnet von Auto-Union verbaut. Anstatt Halbnarbenbremsen aus der Serien wurden Vollnabenbremsen in Vorder- und Hinterrad verbaut. So erreichte die AWO 425RS eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

MZ Produktion in der DDR

Nach Kriegsende wurden viele Fertigungsanlagen demontiert und als Reparationszahlungen in die Sowjetunion abtransportiert.

So auch das ehemalige DKW Werk in Zschopau. Unter dem Namen Industrievereinigung Fahrzeugbau (IFA) startete die Motorradserienfertigung im Jahre 1950. Bereits im Jahre 1952 kam es zu einer Namensänderung in VEB Motorradwerk Zschopau (MZ). Im Museum sind alle jemals gebauten Modelle der Marke MZ vertreten, viele auch mit Seitenwagen. Auch einige Sonderfertigungen wie eine MZ “eskort“, Polizeimotorräder ETZ 250-F, MuZ 660 Skorpion mit Yamahamotor sind in der Ausstellung vertreten.

MAW – Fahrradanbaumotoren

In der Nachkriegszeit wollten die Menschen in Westdeutschland wie auch in der DDR immer mobiler werden. Einen wesentlichen Anteil an der Verwirklichung dieses Traums hätten sicherlich Mopeds, Motorrädern, Kleinwagen und Autos, die für viele Menschen jedoch damals unerschwinglich teuer waren. So waren es zu Beginn der 1950er Jahre die Anbaumotoren für Fahrräder, die diesen Wunsch erfüllen konnten. In Westdeutschland gab es Anbaumotoren von Ilo, Lohmann oder Rex, in Ostdeutschland von Steppke, Haza, Kratmo und Student. Im Jahre 1954 startete die VEB Messgeräte- und Armaturenwerk „Karl Marx“ in Magdeburg die Produktion eines Fahrradanbaumotors. Bis 1964 wurden rund 170.000 Exemplare produziert.

Ein Fahrzeuglexikon der Extraklasse

Auf der Homepage des Museums befindet sich ein eigenes Fahrzeuglexikon über viele Ausstellungsstücke. Sortiert nach den Marken Simson (Mopeds S50N-S51-1E, Schwalbe), MZ und AWO werden die einzelnen Modelle mit Detailfotos und technischen Daten beschrieben.

Zweiradmuseum Jürgenstorf
Hofweg 10

17153 Jürgenstorf

www.zweiradmuseum-mv.de

https://www.facebook.com/zweiradmuseum/

Weitere Informationen zu Oldtimermuseen gibt es unter:

ADAC Klassik, Rubrik Oldtimermuseen www.adac.de/klassik

Text: Dieter Lammersdorf

Bildquellen: Dieter Lammersdorf