Stiftung Museum AUTOVISION
Mobilitätsgeschichte hautnah erleben
Seit der Eröffnung im Jahre 2002 ist das Museum AUTOVISION für seine außergewöhnlichen Fahrzeug- und Technikausstellungen bekannt. Das Konzept der Museumsmacher ermöglicht mit Hilfe von über 200 Fahrzeugen eine Zeitreise durch die gesamte Mobilitätsgeschichte. Beginnend mit der Laufmaschine von Karl Drais bis hin zum Wasserstoffauto im Jahre 2050 werden in sechs Ausstellungsbereichen drei Jahrhunderte Fahrzeugentwicklung präsentiert.
Weltgrößte NSU-Sammlung
Warum ausgerechnet die Marke NSU hier im Museum so präsent ist, lässt sich leicht an der Bedeutung für die Mobilitätsentwicklung dokumentieren. Keine andere Marke war von Anfang an (schon ab 1873) maßgeblich an der Entwicklung des Fahrrades, des Motorrades (1901) und schließlich des Automobils (ab 1904) prägend beteiligt. Die Marke NSU eignet sich auch hervorragend, um die Zeit des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg zu dokumentieren. Im Motorsport und bei der Aufstellung neuer Weltrekorde hatte NSU oftmals die Nase vorn.
Vorkriegszeit
Neben der kompletten Entwicklungsgeschichte des Fahrrades werden natürlich auch Motorräder aus dem 19. Jahrhundert gezeigt. Darunter findet man auch das erste Serienmotorrad der Welt von Hildebrand & Wolfmüller aus dem Jahre 1894. Eine große Auswahl an Zweirädern der Marke NSU dokumentiert sehr eindrücklich die Entwicklung im Zweiradbau bis zum 1. Weltkrieg. Die Automobilentwicklung in dieser Zeit darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. So steht in der Ausstellung ein Benz Patent-Motorwagen aus dem Jahre 1886 und die weltweit größte erhaltene Flotte von NSU Vorkriegs-Automobilen.
Die Wirtschaftswunderzeit
Nach dem 2. Weltkrieg war es für die Fahrzeughersteller, die bisher für die Rüstungsindustrie produziert hatten, wichtig möglichst schnell die Produktion auf vor allem auf preisgünstige Zweiräder umzustellen. Im Museum sind viele NSU-Zweiräder aus der Wirtschaftswunderzeit ausgestellt. Berühmte Namen wie Fox, Lux, die legendäre Max oder aber auch das „Millionending“ die NSU-Quickly, das erfolgreichste Moped aller Zeiten sind vertreten. Zu sehen gibt es darüber hinaus auch die komplette Baureihe der NSU Nachkriegsautomobile.
Wankel
Die weltweit einzige Wankel-Dauerausstellung zeigt anhand von Schautafeln, Infotheken und Lehrmodellen die Entstehungsgeschichte des Kreiskolbenmotors von Fritz Wankel. Über 80 Wankelmotoren, Autos aus europäischer Produktion sind auch “Wankelbikes“ der Marken Hercules, Norton, Suzuki und eine sehr seltene Van Veen OCR 1000 ausgestellt.
Zukunft
Dass es das erste Elektroauto bereits 1881 gab und es keine Erfindung der Neuzeit ist, ist vielen nicht bewusst. Auch dass der Belgier Camille Jenatzy bereits im Jahre 1899 mit seinem Elektrofahrzeug einen Geschwindigkeitsrekord von 105 km/h aufstellte und damit erstmals weltweit die 100 km/h überschritten wurden, ist weitgehend unbekannt. Neben Fahrzeugen und andern Ausstellungsstücken wird die lange Entwicklungsgeschichte der Elektromobilität bis hin zum Hybridantrieb erläutert. Die Themen alternativen Kraftstoffen und Antrieben runden diesen Ausstellungsbereich ab.
Technologie Arena
Gerade für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wurde im Museum ein Bereich geschaffen, der auch ältere Semester zum Staunen bringt. In sieben interaktive Themenbereichen, die zum Lernen und Begreifen (im wahrsten Sinne des Wortes) anregen. Unter dem Motto LEARNING BY DOING werden hier physikalische, mechanische und automobile Grundlagen für Interessierte erfahrbar gemacht. Der Besuch von Schulklassen ist ausdrücklich erwünscht.
Stiftung Museum AUTOVISION
Hauptstr. 154
68804 Altlußheim
http://www.museum-autovision.de
Weitere Informationen zu Oldtimermuseen gibt es unter:
ADAC Klassik, Rubrik Oldtimermuseen www.adac.de/klassik
Text: Dieter Lammersdorf
Bildquellen: Dieter Lammersdorf, Stiftung Museum AUTOVISION