Unimog – Museum
Die Geschichte des Unimogs begann in Schwäbisch Gmünd …
Bereits im Oktober 1945 erhielt der Konstrukteur Albert Friedrich die schwer zu bekommene Erlaubnis zur Fertigung eines Prototyp „Motorgetriebenes Universalgerät für die Landwirtschaft“. Aufgrund der landwirtschaftlichen Ausrichtung galt es als Friedensprodukt im Sinne der engen Vorschrifte
n der Alliierten. Als Partner fand er die Firma Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd. Nach nur einem Jahr war der erste Prototyp fertig und im 1948 startet die Serienproduktion bei der Firma Gebr. Boehringen, Göppingen. Ursprünglich hatte das Fahrzeug den Namen Universal-Motor-Gerät, aus dem dann der Name Unimog entstand.
Im Jahre 1950 erwirbt Mercedes das ganze Unimog-Geschäft einschließlich der Patente und startet 1951in Gaggenau mit der Produktion des Unimogs. Im Jahre 2002 wird die Produktion schließlich in das Mercedes-Benz Werk Wörth verlagert.
„Gaggenau isch Unimog. Unimog isch Gaggenau.“
Der Unimog wurde immerhin in 51 Jahre mehr als 320.000 Mal in Gaggenau gebaut, deshalb wundert es nicht, dass für die Menschen hier der Unimog mehr war als nur ein geländegängiger Alleskönner. So ist es auch fast selbstverständlich, dass hier schließlich im Jahre 2006 das Unimog-Museum eröffnet wurde. In einer hoch interessanten Ausstellung lebt die abwechslungsreiche Geschichte der geländegängigen Alleskönner wieder auf.
Träger des Museums ist ein Verein, der die Ausstellung ehrenamtlich betreibt und sich über Spenden, Eintrittspreise und Sponsoring finanziert.
Wie breit ist eine Ackerfurche?
Anfänglich war der Unimog vor allem für die Nutzung in der Landwirtschaft gedacht. Um ihn – wie einen Traktor- auch auf den Feldern nutzen zu können, spielte die Spurweite eine entscheidende Rolle. Wichtig war, dass der Unimog auch in den Hackfruchtkulturen (Kartoffeln, Zuckerrüben etc.) eingesetzt werden konnte. Deshalb entsprach die Spurweite der ersten Unimogs mit 1279 mm genau der Breite von zwei Kartoffelreihen.
Der Unimog – vielseitig, langlebig, robust, zuverlässig und weltweit Zuhause
In der Ausstellung wird dem Besucher verdeutlicht, wozu dieses „Universal-Motor-Gerät“ alles fähig ist. Sei es als Zugmaschine, Schneeräumer, Ackerschlepper, Feuerwehrwagen, Kleinstbus oder Zweiwegefahrzeug (Schienenfahrzeug) mit bis zu 1300 kg Anhängerlast.
Auch bei den Wohnmobilisten, die gerne abseits von asphaltierten Straßen im Orient oder Afrika unterwegs sind, ist der Unimog ein beliebtes Basisfahrzeug.
So überrascht es nicht, dass beim jährlich stattfindenden Weltenbummlertreffen bis zu 80 Unimogs aus ganz Europa nach Gaggenau kommen.
Diese Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten kann in der Ausstellung bewundert werden.
Museum mit eigenem Unimog-Parcours
Selten bietet ein Museum die Möglichkeit mit Museumsfahrzeugen (selbst) zu fahren. Hier auf dem Unimog-Museumsgelände ist dies möglich. Als Beifahrer wird der eigens angelegte Parcours mit 100% Steigungsstrecke, 70% Gefälle und 20 % Schräglage zum wahren Ereignis. Wer lieber selber am Steuer sitzen möchte, auch dies ist hier im Museum nach Einweisung möglich.
Mercedes-Benz Alttypenberatung für Unimog
Einen besonderen Service bietet das Museum für Unimogbesitzer an. Wer seinen Unimog-Scheunenfund endlich restaurieren möchte, spezielle Ersatzteilfragen oder technische Informationen benötigt bekommt hier qualifizierte Antworten. Per Mail oder sogar telefonisch helfen die Oldtimerexperten des Museums weiter.
Vielschichtige Ausstellung
Hier im Museum kann der Besucher die Entwicklungsgeschichte des Unimogs nachempfinden. Ausgestellt sind Fahrzeuge aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Ausführungen. Vom 1948 gebauten Prototyp über einen Boehringer-Unimog von 1950, Unimogs unterschiedlicher Baureihen und Aufbauten bis hin zum MB-trac 1800 intercooler. Neben den Fahrzeugen geben Schnittmodelle, Fahrzeugteile, Bilder und Filme einen Einblick in die Wirtschafts- und Arbeitswelt der vergangenen Jahrzehnte.
Ergänzt wird die Ausstellung durch immer wieder wechselnde Sonderausstellungen.
Unimog Museum
An der B 462
76571 Gaggenau-Bad Rotenfels
https://www.facebook.com/UnimogMuseum
https://www.instagram.com/unimogmuseum
Weitere Informationen zu Oldtimermuseen gibt es unter:
ADAC Klassik, Rubrik Oldtimermuseen www.adac.de/klassik
Text: Dieter Lammersdorf
Bildquellen: Dieter Lammersdorf